Was ist eine Strangsanierung?
Eine Strangsanierung ist ein Verfahren zur Instandsetzung der Rohrleitungen in Gebäuden, die für die Versorgung mit Wasser und die Entsorgung von Abwasser zuständig sind. Im Laufe der Zeit können diese Rohrleitungen vor allem durch Materialermüdung beeinträchtigt werden. Bei der Sanierung der alten Wasserleitungen werden diese Schäden behoben. Mittlerweile kann dies dank moderner Verfahren ohne die komplette Freilegung der Rohre erfolgen. Somit ist die Strangsanierung ein wichtiger Prozess in der Instandhaltung von Wohn- und Geschäftshäusern, um die Funktionstüchtigkeit der Gebäudetechnik zu gewährleisten.
Viele Eigentümer stellen sich nun die Frage, wann müssen sie eigentlich Abwasser- und/oder Trinkwasserleitungen sanieren und welche Methoden gibt es? Außerdem möchten sie wissen, wie lange eine solche Maßnahme dauern kann und welche Kosten auf sie zukommen. Dieser Artikel soll Antworten auf die so dringenden Fragen geben und bei der Entscheidung zum passenden Sanierungsverfahren unterstützen.
Strangsanierung: Bedeutung und Gründe
Die altersbedingte Abnutzung führt zumeist zu häufigen Leckagen oder sogar Rohrbrüchen. Ablagerungen und Verkalkungen oder im Falle von SML Rohren oder Stahlrohren auch Korrosion beeinträchtigen die Wasserqualität und den Durchfluss. Weiterhin können gesetzliche Vorschriften zur Trinkwasserhygiene eine Sanierung erforderlich machen.
Moderne Methoden der Strangsanierung bieten effiziente Lösungen, um den Austausch von Rohrleitungen mit minimalem Aufwand zu realisieren. Eine rechtzeitige Sanierung beugt daher größeren Schäden vor und stellt eine nachhaltige Investition in die Werterhaltung der Immobilie dar.
Wann müssen Sie Wasserleitungen erneuern?
Zu den typischen Warnsignalen, die auf einen Sanierungsbedarf der Rohrleitungen hinweisen, gehören:
- häufig auftretende Rohrverstopfungen (Abwasser)
- unangenehme Gerüche, die aus dem Abfluss kommen (Abwasser)
- merkliche Verringerung des Wasserdrucks (Trinkwasser)
- Feuchtigkeitsflecken an Wänden oder Decken können auf undichte Stellen in den Leitungen hinweisen (Abwasser und Trinkwasser)
- auffällige Verfärbung oder Trübung des Wassers (Trinkwasser)
Es ist ratsam, bei solchen Anzeichen eine Fachfirma zu konsultieren, um größere Schäden und kostspielige Folgereparaturen zu vermeiden. Denn eine rechtzeitige Sanierung trägt zur Werterhaltung Ihrer Immobilie bei und sorgt für ein sicheres, hygienisches Wohnumfeld.
Verfahren / Methoden für eine Strangsanierung
Bei der Strangsanierung stehen verschiedene Verfahren und Methoden zur Verfügung, um Steigleitungen innerhalb eines Gebäudes zu erneuern. Neben dem kompletten Rausriss und der anschließenden Erneuerung der Rohre kommen mittlerweile auch moderne Verfahren zum Einsatz.
Hier wird allerdings zwischen Trinkwassersanierung und Abwassersanierung unterschieden. Das hat den Grund, dass sich der Maschinenpark beider Methoden deutlich unterscheidet und auch aus hygienischen Gründen nicht an beiden Rohrleitungen gearbeitet werden kann. Daher haben sich Fachfirmen entweder auf die Sanierung von Abwasserleitungen oder auf die Sanierung von Trinkwasserleitungen spezialisiert.
Abwassersanierung
Für die Abwassersanierung haben sich zwei moderne Verfahren etabliert. Dazu gehört das sogenannte Inlinerverfahren, bei dem ein mit Harz getränkter Schlauch in die beschädigte Leitung eingezogen und dort ausgehärtet wird. Eine weitere Methode ist das Sprühschleuderverfahren, bei dem der Kunststoff in flüssiger Form in die alten Rohre schichtweise gesprüht wird und so ein neues Rohr im Rohr entsteht. Beide Methoden sind besonders schonend für die Bausubstanz, da sie meist ohne umfangreiche Stemmarbeiten auskommen. Für welches Verfahren man sich entscheiden sollte, hängt unter anderem von der Art der Rohrleitung, den Schäden und dem Projektumfang ab.
Trinkwassersanierung
Bei der moderne Trinkwassersanierung innerhalb des Gebäudes wird das Beschichtungsmaterial hingegen im dickflüssigen Zustand in die alten Leitungen eingeblasen. Vorab wird hier mit Luft und Sand gereinigt, damit die Rohrinnenflächen sauber und glatt werden. Nachdem der Sand samt der Ablagerungen aus dem Rohrsystem entfernt wurde, erfolgt die Beschichtung. Mit Hilfe eines gesteuerten Luftstromes wird das Material in das komplette Leitungsnetz gleichmäßig und nahtlos an die Rohrinnenwände der Trinkwasserleitungen verbracht. Anschließend härtet die Beschichtung innerhalb nur weniger Stunden durch Heißluft aus. Auch dieses Verfahren kommt ohne Stemmarbeiten aus und schont die Bausubstanz.
Unabhängig vom gewählten Verfahren ist eine gründliche Voruntersuchung der Leitungen – ob Trinkwasserleitungen oder Abwasserrohre – unerlässlich, um das richtige Sanierungsverfahren auszuwählen. Auch die Kombination verschiedener Sanierungsverfahren sind je nach Schadens- oder Leitungsart in einem Projekt oder Objekt möglich.
Geht eine Strangsanierung in bewohntem Zustand?
Eine Strangsanierung in bewohnten Gebäuden ist tatsächlich möglich und wird oft durchgeführt, um die Unannehmlichkeiten eines Auszugs für die Bewohner zu vermeiden. Denn moderne Verfahren ermöglichen es, Abwasserleitungen und auch Trinkwasserleitungen zu sanieren, ohne umfangreiche Abrissarbeiten vornehmen zu müssen. Wie oben schon erwähnt, haben sich Fachfirmen allerdings entweder auf die Trinkwassersanierung oder auf die Abwassersanierung spezialisiert.
Diese modernen Verfahren sind kosteneffizient und minimieren die Beeinträchtigung des täglichen Lebens der Bewohner. Es ist jedoch wichtig, eine gute Kommunikation zwischen den Dienstleistern und den Bewohnern zu gewährleisten, um den Ablauf und die zeitweiligen Einschränkungen klarzustellen. Die genaue Planung und Durchführung sollten immer unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes erfolgen.
Strangsanierung: Ablauf und Durchführung
Bei der Durchführung einer Strangsanierung steht die Instandsetzung der vertikal verlaufenden Versorgungs- und Entsorgungsleitungen in Gebäuden im Vordergrund. Es ist ein mehrstufiger Prozess, der eine genaue Planung und Umsetzung erfordert. Am Anfang erfolgt eine gründliche Bestandsaufnahme, bei Abwasserrohren beispielsweise mittels einer Kamerabefahrung, um Schäden und Materialermüdung zu identifizieren. Im Anschluss daran wird ein Sanierungskonzept entwickelt, das sowohl die technischen Anforderungen als auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.
Bei allen modernen Methoden beginnt der Sanierungsprozess mit der Reinigung der Rohre. Hier werden Ablagerungen und Inkrustationen entfernt und so der ursprüngliche Rohrquerschnitt wieder herstellt. Anschließend wird das neue Rohr in das alte gebaut, je nach Verfahren mit unterschiedlichem Material und der dementsprechenden Verfahrensweise. Nach Abschluss der Arbeiten ist eine gründliche Überprüfung der Leitungen unabdingbar, um die Qualität und Funktionsfähigkeit sicherzustellen.
Wie lange dauert eine Strangsanierung?
Eine Strangsanierung kann in ihrer Dauer stark variieren. Generell hängt die Zeitdauer von folgenden Faktoren ab:
- von der Größe des Gebäudes,
- dem Alter und dem Werkstoff der Leitungen,
- dem Zustand der Leitungen,
- der Komplexität der notwendigen Arbeiten,
- dem eingesetzten Verfahren sowie
- der Verfügbarkeit der Fachkräfte ab.
Moderne Verfahren zeichnen sich dadurch aus, deutlich schneller umgesetzt zu werden als der herkömmliche Rausriss der Rohre. Der Grund dafür liegt auf der Hand: So entfallen Trockenbau, Maler- und/oder Fliesenlegearbeiten, da diese Methoden nicht oder kaum in die Bausubstanz eingreifen. Kleinere Projekte können innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein, während umfangreichere Sanierungen mehrere Wochen in Anspruch nehmen können.
Es ist ratsam, einen detaillierten Zeitplan mit den ausführenden Unternehmen zu besprechen, um einen realistischen Zeitrahmen für die Dauer einer Strangsanierung zu erhalten. Planen Sie zudem auch Pufferzeiten ein, um mögliche Verzögerungen, die bei solchen Baumaßnahmen auftreten können, zu berücksichtigen.
Was sind die Kosten für eine Strangsanierung?
Die Kosten für eine Strangsanierung variieren je nach eingesetzter Methode. Da die modernen Verfahren mit kurzen Sanierungszeiten und dem Einsatz von nur wenigen Gewerken auskommen, können hier Kosten zwischen 30 und 50% im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise eingespart werden. Generell sind die Kosten einer Strangsanierung von folgenden Faktoren abhängig:
- Umfang des Projekts,
- Zustand der Rohre,
- Zugänglichkeit,
- verwendete Materialien,
- eingesetztes Verfahren,
- regionale Preisunterschiede.
In der Regel müssen Eigentümer mit mehreren tausend Euro rechnen. Daher empfiehlt sich, mehrere Angebote von Fachfirmen einzuholen, um die Kosten, aber auch die Leistungsfähigkeit und Qualität zu vergleichen. Zudem sollten Sie prüfen, ob Fördermittel oder Zuschüsse für die Strangsanierung in Anspruch genommen werden können. Eine genaue Kostenschätzung kann nur nach einer gründlichen Inspektion durch eine Fachfirma erfolgen.
Bei Fragen rund um die Rohrsanierung für Abwasserrohre können Sie gern auf uns zukommen. Wir sanieren Abwasserrohre mit einem vom Deutschen Bauinstitut zertifizierten Sprühschleuderverfahren, bei dem die Abflussleitungen von innen mit einem polyurethanbasierten Harz ausgekleidet werden.
Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf und wir prüfen, ob wir Ihre Abwasserleitungen schnell und effizient sanieren können.