Das Wasser im Waschbecken läuft seit einiger Zeit langsamer ab und hinter der Wand hört man ein aufgeregtes Gluckern. Kann sein, dass Sie einfach mal den Abfluss reinigen sollten – sprich das Siphon Ihres Waschbeckens. Kann aber auch sein, dass die Verstopfung an anderer Stelle sitzt. Doch wie kommt es zu einer Rohrverstopfung? Und können auch neue Abwasserrohre verstopfen?
Die gängigsten Ursachen für Verstopfungen in Abflussrohren
Nachlässige Reinigung und Wartung
Alle Rohrmaterialien sind für Verstopfungen dieser Art anfällig. Über Monate hinweg bildet sich in den WC Leitungen gern Urinstein, der sehr schwer zu lösen ist. Die Küchenstränge hingegen sind aufgrund ihrer Nutzung anfällig für Fettablagerungen. Diese setzen sich fest und/oder lösen sich nach einiger Zeit als großer Pfropfen von der Rohrinnenwand, welcher gerade in Bögen oder Verzügen gern hängen bleibt und den Durchfluss behindert. Eine zudem unsachgemäße Entsorgung von Abfällen führt dann zusammen mit Fettpfropfen oder auch abgeplatzten Urinsteinzungen zu unüberwindliche Barrieren. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung des Abwassersystems beugt solchen Rohrverstopfungen vor.
Unsachgemäße Entsorgung von festen und flüssigen Abfällen
Fett und Ölreste gehören nicht in den Abfluss. Man kann diese leicht mit einem Küchentuch aufnehmen und im Müll entsorgen. Wie in vielen anderen Berichten zu lesen, gehören auch Speisereste und Feuchttücher nicht in die Abwasserrohre. Das gleiche gilt im Übrigen auch für alle anderen reißfesten Papiere, wie Taschentücher und Küchentücher. Gerade in Ermangelung von Toilettenpapier werden diese gern als Alternative genutzt, gehören jedoch nicht ins das WC. Dort führen sie zu einer Rohrverstopfung.
Unsachgemäße Installationen
Die Fehlerquellen liegen beim Einbau des falschen Materials, Nichtbeachtung des geeigneten Rohrdurchmessers und falsche Berechnung der Gefälle der Rohrabschnitte. Hierzu gibt es genaue Vorgaben in der DIN EN 12056. Die Abwasserleitung von WC‘s müssen z.B. mit einem Gefälle von 1,5 % bei einem Wasservolumen von bis zu sechs Litern aufweisen. Bei Grund- und Sammelleitungen für Abwasser hingegen beträgt das Gefälle 0,5 %. Daher sollte bei der Installation von Abwasserrohren immer ein Fachmann hinzugezogen werden.
Korrosion in alten Gußrohren
Bei älteren Grauguss- oder SML Rohren ist die Ursache oft in korrodierten Entlüftungsleitungen zu finden. Durch aufsteigende Gase aus den Rohren kann es mit den Jahren zu einer vermehrten Korrosion der Rohrinnenwände kommen. Das Rohrinnere beginnt sich zu lösen, sodass Rost und Rohrfragmente nach unten rieseln und im nächsten Bogen liegen bleiben. Sammeln sie sich dort an, bilden sie zusammen mit Urinstein und/oder anderem festen Material eine Barriere, die den Abfluss des Schmutzwassers behindert. Auch die Fallstränge oder Sammelleitung sind vor Korrosion nicht gefeit. Teilweise kann hier sogar die Innenbeschichtung als größere Platte abbrechen und sich im Rohr quer stellen.
Wurzeleinwüchse in Grundleitungen
Vor allem in den Grundleitungen können die Wurzeln älterer Bäume und Sträucher in das Rohr einwachsen und diese zum Sprengen bringen. Die Wurzeln wachsen nicht nur zur Standfestigkeit eines Baumes, sondern sind auch permanent auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Um möglichst wenig Energie bei der Nahrungssuche zu verschwenden, werden Abwasserrohre gerne als verlässlicher Nahrungslieferant angezapft. An eingewachsenen Wurzeln bleiben dann feste Bestandteile aus dem Schmutzwasser hängen und führen so zu einer Rohrverstopfung.
Scherbenbrüche in Tonrohren
Ton- oder auch Steinzeugrohre sind eine nachhaltige Installation für Grundleitungen. Sie zeichnen sich durch eine lange Nutzungsdauer und hohe Abriebfestigkeit aus, sind vor Korrosionsschäden gefeit und umweltfreundlich zu entsorgen. Aufgrund der Werkstoffbeschaffenheit sind sie jedoch für Wurzeleinwüchse anfällig, da sie im gewissen Maße Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Winzige Wurzeln lassen dann anfangs winzige Risse im Rohr entstehen. Bei Erschütterungen oder auch Schwerlast kommt es anschließend häufig zu Scherbenbrüchen, die als häufige Ursache für eine Rohrverstopfung in diesem Rohrmaterial angesehen wird.
Muffenverschiebungen in Asbestrohren
Asbestrohre erschienen Mitte des letzten Jahrhunderts als zuverlässiger Baustoff. Abgesehen von Ihrer gesundheitlichen Gefährdung für den Menschen waren sie das durchaus. Die meisten Rohre aus diesem Material hielten ihr Versprechen von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 50 Jahren. Diese Zeit ist nun zumeist um. Alternde Abwasserrohre aus Asbest beginnen zu bröckeln und zu schrumpfen. Da die Rohrleitungsabschnitte durch einbaute Muffenstücke miteinander verbunden sind, rutschen die schrumpfenden Asbestrohre nun heraus und werden somit undicht.
Insbesondere bei Korrosionen in SML oder Graugussrohren oder auch bei alten Faserzementrohren, können wir Ihnen nachhaltig helfen. Wir sanieren alte, marode Abwasserleitungen von innen und bauen Ihnen mit Hilfe eines Sprühschleuderverfahrens ein neues Rohr in das alte Abwassersystem. Das nennt sich nachhaltige Rohrsanierung. Kontaktieren Sie uns gern!